Es war der Moment, auf den viele in Ursensollen seit Jahren hingefiebert hatten – und am Ende kam er schneller, als es so mancher auf dem Sportplatz erwartet hätte. Nur rund 30 Minuten vor dem eigenen Schlusspfiff wurde bekannt: Die Konkurrenz vom SC Germania Amberg hatte überraschend verloren. Damit stand fest: Ein Sieg genügt, um der DJK Ursensollen die Meisterschaft in der Kreisklasse Süd zu sichern. Und die Mannschaft ließ von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie genau dieses Ziel erreichen wollte. Mit einem eindrucksvollen 6:0-Heimsieg gegen Schmidmühlen II machte das Team von Spielertrainer Thomas Kotzbauer den Aufstieg in die Kreisliga perfekt.
„Man hat zwar gewusst, dass es passieren kann, aber es war am Samstag noch nicht so greifbar. Wir haben nicht unbedingt damit gerechnet“, erklärt der Sportliche Leiter der DJK, Martin Schmidt, im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Dennoch habe man im Vorfeld vorsorglich einige Vorkehrungen getroffen, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Wäre Germania Amberg noch der späte Ausgleich gelungen, hätte die Meisterfeier vorerst verschoben werden müssen. „Wir haben natürlich gehofft, dass es klappt. Vom Tag her hat es am Samstag natürlich perfekt gepasst“, so Schmidt weiter.
Leistungsträger und Torjäger
Eine zentrale Rolle beim Titelgewinn spielte wieder einmal Spielertrainer Thomas Kotzbauer, der mit 25 Saisontreffern maßgeblich zum Erfolg beitrug. Auch Schmidt findet nur lobende Worte für seinen torgefährlichen Trainer: „Thomas ist total wichtig. Er ist schon so lange bei uns, wurde am Anfang ins kalte Wasser geworfen und hat sich enorm weiterentwickelt.“ Im vergangenen Jahr absolvierte der 34-Jährige seine Trainerausbildung – ein Schritt, von dem das gesamte Team spürbar profitierte, betont Schmidt.
Ein Blick in die Statistik unterstreicht Kotzbauers Bedeutung als Spieler: Seit seinem Wechsel zur DJK in der Saison 2016/17 erzielte er in jeder Spielzeit mindestens 22 Tore – auch in dieser Saison führt er die Torjägerliste der Kreisklasse an. „So einen konstanten Stürmer zu haben, ist einfach Gold wert“, sagt Schmidt.
„Es ist jetzt schon überwältigend“, beschreibt Kotzbauer selbst den Aufstieg im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. „Ich bin nun schon lange Teil dieser Mannschaft. Wir haben es immer wieder versucht, waren mal Dritter, mal Vierter – aber ganz nach oben hat es nie gereicht.“ Umso größer sei nun die Freude über den Erfolg. Für seine persönliche Torbilanz zeigt sich der 34-Jährige bescheiden und verweist auf das Kollektiv: „Natürlich ist man stolz darauf, aber am Ende bin ich der Stürmer, der vorne steht und die Tore macht. In dieser Saison haben wir die Verantwortung auf viele Schultern verteilt – das ist vor allem ein großer Verdienst der gesamten Mannschaft.“
DJK sehr souverän
Stichwort Konstanz: Seit der Winterpause ließ Ursensollen nur einmal Punkte liegen – beim 1:1 im Spitzenspiel gegen Germania Amberg. Ansonsten dominierte der neue Meister das Geschehen, vor allem in den letzten drei Partien, die mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 19:0 allesamt klar gewonnen wurden. „Wir sind seit der Winterpause extrem fokussiert. Gerade gegen vermeintlich schwächere Gegner, gegen die wir in der Hinrunde Punkte liegen gelassen haben – ein 0:0 gegen Rosenberg oder ein 0:1 gegen Großalbershof – hat es keiner mehr auf die leichte Schulter genommen“, beschreibt Schmidt das Erfolgsrezept.
Auch wenn der Meisterjubel überraschend kam, war man im Hintergrund doch ein wenig vorbereitet. „Auf dem Platz haben wir natürlich schon die Korken knallen lassen. Danach ging im Sportheim noch bis in die frühen Morgenstunden die Post ab – soweit ich weiß, sind sie dann am nächsten Vormittag auch noch weitergezogen“, berichtet Schmidt mit einem Lächeln, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Gedanken an die Kreisliga schiebt Schmidt derweil noch beiseite: „Wir haben da jetzt noch einiges an Zeit und lassen den Erfolg jetzt mal sacken“ – und das völlig zurecht nach einer beeindruckenden Saison der DJK.
Ein Nachbericht zur Meisterschaft in der Kreisklasse Süd – veröffentlicht auf Onetz bzw. in der Amberger Zeitung
Autor: Max Schlötter